Gardasee: Luxus-Hotel wird Muslim-Friendly – Tourismus im Wandel!

Gardasee: Luxus-Hotel wird Muslim-Friendly – Tourismus im Wandel!
Riva del Garda, Italien - In jüngster Zeit zeigt sich am Gardasee ein spürbarer Wandel im touristischen Geschehen, der vor allem durch die Rückgänge der deutschen Urlauber geprägt ist. Das berühmte Fünf-Sterne-Hotel Lido Palace in Riva plant, sich als erstes Hotel im Trentino mit dem „Muslim-Friendly“-Zertifikat auszeichnen zu lassen. Der Grund? Ein signifikanter Anstieg von Gästen aus muslimischen Ländern, insbesondere Saudi-Arabien, die von 0,58 % im Jahr 2022 auf derzeit 3,18 % angestiegen sind. In den letzten Jahren hat sich der Fokus im touristischen Sektor deutlich verändert, und das Lido Palace will dieser neuen Realität Rechnung tragen. Laut Focus nimmt die Zahl der deutschen Gäste am Gardasee ab, während gleichzeitig immer mehr Amerikaner, Brasilianer und Araber in der Region Urlaub machen.
Der Vizedirektor des Lido Palace, Daniele Vaccari, betont, dass immer mehr Großfamilien mehrere Zimmer buchen und ihre Urlaubsvorlieben von denen der europäischen Gäste abweichen. Der Schritt zur Zertifizierung als „Muslim-Friendly“ wird das Hotel in die Lage versetzen, gezielt auf die Bedürfnisse muslimischer Reisender einzugehen. Eine solche Zertifizierung umfasst unter anderem die Bereitstellung von Speisen, die den islamischen Lebensmittelvorschriften entsprechen. Halal, was so viel wie „erlaubt“ oder „rein“ bedeutet, ist ein zentraler Punkt, der für die Gäste von großer Bedeutung ist. In diesem Zusammenhang berichtete Südtirol News, dass die Zusammenarbeit mit dem Halal Development-Netzwerk geplant ist, um sicherzustellen, dass die Standards erfüllt werden.
Der Wandel im Reisetrend
Die Veränderungen am Gardasee folgen einem globalen Trend im Tourismus. Immer mehr Hotels richten sich gezielt nach praktizierenden Muslimen aus, da der Anteil muslimischer Reisender in den kommenden Jahren erheblich steigen wird. Das internationale Tourismusmarktvolumen wird laut einer Studie von Reisereporter bis 2024 um über 10 % von muslimischen Reisenden geprägt sein. Die Urlaubsgewohnheiten dieser Reisenden unterscheiden sich von denen der Europäer – etwa ziehen es 33 % der Muslime vor, in Städte zu reisen, während nur 22 % der Westeuropäer dies tun.
Die Anpassung an die Wünsche und Bedürfnisse dieser neuen Zielgruppe erfordert einige Veränderungen in der Ausstattung der Hotels. Dazu gehören beispielsweise die Bereitstellung von Korans und Gebetsteppichen auf den Zimmern, sowie getrennte Pool- und Wellnessbereiche. Auch der Ausschluss von Alkohol und Schweinefleisch hat für die Einrichtung einen hohen Stellenwert. Der Anstieg der Ankünfte aus muslimischen Ländern zeigt, dass diese Anpassungen durchaus notwendig sind, um die Bedürfnisse der Reisenden zu erfüllen.
Die Zukunft des Gardasees
Im Kontext der aktuellen Kunstrichtungen lässt sich feststellen, dass der Gardasee vor großen Herausforderungen und Chancen steht. Während die Buchungen aus Deutschland zurückgehen – von 14,53 % im Jahr 2024 auf derzeit 10,87 % – gibt es dennoch positive Buchungszahlen aus anderen Ländern. Der Anteil amerikanischer Gäste ist im Jahr 2025 auf 16,25 % gestiegen, was darauf hindeutet, dass das Luxussegment stabil bleibt, während deutsche Urlauber oft Campingplätzen den Vorzug geben. Der Markt wandelt sich, und mit dem Streben nach einer „Muslim-Friendly“-Zertifizierung zeigt das Lido Palace, dass es ein gutes Händchen dafür hat, sich zukunftsorientiert aufzustellen.
Abschließend lässt sich sagen, dass die Entwicklung des Gardasees im Hinblick auf die Anpassung an die Bedürfnisse muslimischer Reisender nicht nur eine vorübergehende Anpassung ist, sondern Teil eines größeren Trends im internationalen Tourismus. Die steigende Zahl an muslimischen Gästen bringt neue Erfahrungen und Herausforderungen mit sich, die es zu nutzen gilt.
| Details | |
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| Ort | Riva del Garda, Italien |
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