Krisenstimmung am Gardasee: Tourismusrückgang trifft Hoteliers hart!

Der Gardasee kämpft mit sinkenden Touristenzahlen, Preiserhöhungen und Wandel im Besucherverhalten. Was steckt dahinter?
Der Gardasee kämpft mit sinkenden Touristenzahlen, Preiserhöhungen und Wandel im Besucherverhalten. Was steckt dahinter? (Symbolbild/UH)

Krisenstimmung am Gardasee: Tourismusrückgang trifft Hoteliers hart!

Gardasee, Italien - Die Stimmung am malerischen Gardasee ist im Moment alles andere als rosig. Zahlreiche Restaurants und Hotels melden Umsatzrückgänge von bis zu 20 Prozent, ein klares Zeichen für die herausfordernde Lage im Tourismussektor. Der erhoffte Zustrom an Touristen bleibt aus, und alles deutet darauf hin, dass die Region mit einem signifikanten Rückgang an Besuchern zu kämpfen hat. Besonders betrüblich ist die Abwesenheit deutscher und italienischer Urlauber, was zu leeren Tischen in den Gaststätten und kaum gefüllten Hotelzimmern führt. fr.de berichtet, dass Fabio Pasqualini, der Vorsitzende des Handelsverbandes Confcommercio Bardolino, von einem Wandel in der Tourismuslandschaft spricht.

Ein Besucherwechsel ist spürbar: Immer mehr Nordeuropäer entscheiden sich für einen Aufenthalt, während die treuen Stammgäste aus Deutschland und Italien fernbleiben. Der Hauptgrund für diese Entwicklung sind exorbitante Preissteigerungen, die für eine vierköpfige Familie bedeuten, dass sie heute fast das Doppelte für eine Pizza zahlen müssen. Ein Blick auf die Anreise zeigt zudem, dass die Baustellen am Brennerpass die Fahrtzeit aus Bayern mittlerweile von fünf auf sieben Stunden verlängern – ein zusätzliches Hindernis für Urlauber.giessener-anzeiger.de verweist darauf, dass diese Faktoren auch das Ausgabeverhalten der Nordeuropäer beeinflussen. Sie geben weniger Geld in Restaurants und Geschäften aus und ziehen oft Campingplätze vor.

Der Verlust der Nachtleben-Kultur

Die Folgen der veränderten Besucherstruktur sind auch in den Abendstunden sichtbar. Nach 22:30 Uhr herrscht am Gardasee gähnende Leere – ein eindeutiges Indiz für die zurückgehende Attraktivität des Nachtlebens in der Region. Wo früher das gesellige Treiben die Straßen erfüllte, sind die Abende jetzt oft trist und unbelebt, was die Sorgen der Geschäftsinhaber zusätzlich verstärkt. fr.de sowie giessener-anzeiger.de berichten von der schleichenden, aber spürbaren Wandlung des Tourismus am See.

Eine große Herausforderung für die Zukunft

Der Tourismus in Italien hat sich nach den Herausforderungen der Corona-Pandemie zunächst regeneriert, doch inzwischen sind die Buchungszahlen wieder stark im Sinkflug. Eine Prognose für 2024 rechnet mit einem Rückgang der Touristenzahlen um 2,5 Prozent, was vor allem auf die hohen Preise zurückzuführen ist, die viele italienische Urlauber abschrecken. dein-italien.de nennt diese Entwicklung alarmierend, da die Ankünfte deutscher Touristen zumindest stabil bleiben, was auf die höheren Einkommen dieser Gäste zurückgeführt werden kann.

Die Preiserhöhungen im August, die Campingplätze mit +12,9%, Hotels mit +4% und andere Unterkünfte mit +7,2% betreffen, tragen nicht zur Beruhigung der Lage bei. Die Forderung nach einer staatlichen Überwachung der Preisentwicklung im Tourismussektor wird lauter, um dem drohenden Kollaps der touristischen Infrastruktur entgegenzuwirken. Die Fragen, die für die Region drängend sind: Können sinkende Preise die verlorenen Gäste zurückgewinnen? Und wie lange kann die Gastronomie unter diesen Bedingungen überhaupt noch überleben?

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OrtGardasee, Italien
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