Urlauber im Handtuch-Stress: So nervt das Liegen-Reservieren!

Urlauber im Handtuch-Stress: So nervt das Liegen-Reservieren!
Hannover, Deutschland - Für viele Urlauber in den deutschen Hotels ist der Kampf um die besten Liegen am Pool ein leidiges Thema. Einer aktuellen Umfrage von Holidaycheck zufolge hat eine deutliche Mehrheit der Befragten, nämlich 60 Prozent, die Erfahrung gemacht, dass Poolliegen frühmorgens mit Handtüchern belegt werden, ohne dass die „Besitzer“ in Sichtweite sind. Gleichzeitig zeigt sich, dass 70 Prozent der Umfrageteilnehmer nie selbst zu solchen Mitteln gegriffen haben, um sich einen Platz zu sichern. Dennoch haben 23 Prozent gelegentlich ein Handtuch verwendet, um sich einen guten Platz zu reservieren, während die wenigen, die regelmäßig Handtücher zur Reservierung verwenden, nur 3 Prozent ausmachen, wie Süddeutsche.de berichtet.
Doch was tun die Urlauber, die sich von den Handtuchreservierungen genervt fühlen? Über 60 Prozent empfinden Frustration über das Verhalten ihrer Mitreisenden. Trotzdem gestand jeder Vierte in einer Umfrage bei T-Online, dass er selbst schon einmal mit einem Handtuch eine Liege reserviert hat – oft als Konsequenz des Drucks, den andere Urlauber ausüben. Die Umfrage zeigt außerdem, dass 71 Prozent der Befragten das Verhalten als typisch deutsch betrachten, was den Konflikt um die Liegen weiter zuspitzt.
Rechtliche Rahmenbedingungen
Die Problematik der Liegenreservierung ist nicht nur eine Frage des guten Benehmens, sondern hat auch juristische Dimensionen. Ein aktuelles Urteil des Amtsgerichts Hannover hat klargestellt, dass Hotelgäste weniger selbst für die Einhaltung der Reservierungsregeln verantwortlich gemacht werden können. Reisemängel können vorliegen, wenn die Anzahl der Liegen nicht in einem angemessenen Verhältnis zur Zahl der Gäste steht. Ein Hotelgast, der eine Pauschalreise nach Rhodos gebucht hatte, klagte erfolgreich auf Reisepreisminderung, weil er nicht ausreichend Liegen nutzen konnte und die Hotelregel, Reservierungen länger als 30 Minuten ohne Nutzung zu unterbinden, nicht durchgesetzt wurde. Das Gericht entschied, dass in diesem Fall eine Reisepreisminderung von 15 Prozent seines Tagespreises gerechtfertigt war – das sind 322,77 Euro von insgesamt 5.260 Euro, wie Anwalt.de berichtet.
Diese rechtlichen Vorgaben werfen ein Licht auf die Verantwortung der Hotels bei der Bereitstellung von Liegen und fordern von den Betrieben, dass sie angemessene Maßnahmen ergreifen, um die Wünsche ihrer Gäste zu respektieren und gleichzeitig fair zu bleiben. Das Gericht stellte außerdem fest, dass die Urlauber nicht verpflichtet sind, selbst Abhilfe zu schaffen, wenn die reservierten Liegen nicht genutzt werden.
Fazit: Ein Zwiespalt des Verhaltens
In der Summe zeigt sich, dass trotz einer weit verbreiteten Abneigung gegen das Reservieren von Liegen im Poolbereich viele Gäste dennoch nicht davor zurückschrecken, selbst Handtücher zur Sicherung ihrer Plätze zu nutzen. Die Diskussion um klare Regeln und Kontrolle in den Hotels nimmt zunehmend Fahrt auf, denn 59 Prozent der Befragten befürworten strikte Regelungen und Kontrollen. Dennoch scheint es auch Stimmen zu geben, die das reservieren als „völlig okay“ erachten. So bleibt die Frage: Wie lässt sich dieser Zwiespalt auflösen, und können Hotels letztendlich jedem Gast ein positives Urlaubserlebnis garantieren? Diese Themen sind aktuell wichtiger denn je und werden wohl auch in Zukunft viele Diskussionen in der Hotelbranche anstoßen.
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| Ort | Hannover, Deutschland |
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