Sammelklage der Hotellerie: 15.000 Hotels fordern gegen Booking.com!

Über 15.000 Hotels in Europa verklagen Booking.com wegen wettbewerbswidriger Bestpreisklauseln. Das Urteil des EuGH könnte weitreichende Folgen haben.
Über 15.000 Hotels in Europa verklagen Booking.com wegen wettbewerbswidriger Bestpreisklauseln. Das Urteil des EuGH könnte weitreichende Folgen haben. (Symbolbild/UH)

Sammelklage der Hotellerie: 15.000 Hotels fordern gegen Booking.com!

Amsterdam, Niederlande - Die Hotellerie in Europa bereitet sich auf große Klagen gegen das bekannte Buchungsportal Booking.com vor. Über 15.000 Hotels aus verschiedenen Ländern, darunter Italien, Deutschland, die Niederlande, Griechenland und Österreich, haben sich bereits registriert, um an einer Sammelklage teilzunehmen. Diese rechtlichen Schritte zielen darauf ab, Schadenersatz für die finanziellen Verluste zu fordern, die Hoteliers durch die kontroversen Bestpreisklauseln von Booking.com erlitten haben. Berichten zufolge endet die Frist für die Registrierung zur Klage am Freitag, was bereits jetzt für reges Interesse sorgt. Die Krone berichtet, dass die Einreichung der Klage noch vor Jahresende beim Bezirksgericht Amsterdam erfolgen soll.

Im Mittelpunkt der rechtlichen Auseinandersetzung stehen die Bestpreisklauseln von Booking.com, die es Hotels untersagten, ihre Zimmer auf eigenen Websites günstiger anzubieten als auf der Plattform. Diese Klauseln wurden im September 2022 vom Europäischen Gerichtshof (EuGH) für rechtswidrig erklärt. Das Urteil stellte fest, dass diese Klauseln gegen das EU-Wettbewerbsrecht verstießen, was für die betroffenen Hotels einen Wendepunkt darstellt. Denn die rechtlichen Vorschriften innerhalb der EU sind klar: Wettbewerbswidrige Praktiken sind nicht nur unerwünscht, sie können auch zu schweren Strafen führen, wie die EU-Vorgaben festlegen. Bei Verstößen drohen Geldbußen von bis zu 10 % des weltweiten Jahresumsatzes.

Die Reaktionen der Hoteliers

Hotrec, der europäische Verband der Hotel- und Gastronomiebetriebe, steht an der Spitze dieser rechtlichen Offensive. Hotrec-Präsident Alexandros Vassilikos machte deutlich, dass die Hotellerie eine einheitliche Forderung erhebt: Booking.com soll zur Verantwortung gezogen werden. Ein zentraler Punkt der Sammelklage ist die Forderung nach Schadensersatz für die finanziellen Einbußen, die aus den kartellrechtswidrigen Preispraktiken resultieren. Branchenexperten schätzen, dass die betroffenen Hotels bis zu 30 Prozent der gezahlten Provisionen der letzten 20 Jahre zurückfordern könnten. Dies zeigt, wie erheblich der Druck auf Booking.com inzwischen ist. Infranken berichtet von über 10.000 Hotels, die sich diesem Schritt anschließen.

Die Bestpreisklauseln erlaubten es Booking.com, den Wettbewerb auf dem Markt zu beeinflussen und die Autonomie der Hoteliers zu beschneiden. Dies führte nicht nur zu finanziellen Verlusten, sondern auch zu einem erheblichen Verlust an Preishoheit, insbesondere für kleinere Betriebe, die unter den hohen Provisionen litten. Die Koordination der rechtlichen Schritte wird von der Stiftung Hotel Claims Alliance unterstützt, was die Solidität der Forderungen noch unterstreicht. Die klare Botschaft an Booking.com lautet: Verantwortung übernehmen und sich an faire Wettbewerbspraktiken halten.

In dieser hitzigen Auseinandersetzung wird deutlich, dass die Hotellerie in Europa bereit ist, für ihre Rechte einzustehen. Die nächsten Wochen und Monate könnten wegweisend für die Branche sein, die durch den EuGH urteilenden Veränderungen herausgefordert wird. Das Gefühl in der Branche ist klar: Es ist an der Zeit, sich gegen ungerechtfertigte Praktiken zur Wehr zu setzen und endlich auf faire Bedingungen zu bestehen.

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OrtAmsterdam, Niederlande
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