Tourismus boomt, aber Gastronomie leidet im Inflationschaos!

Tourismus boomt, aber Gastronomie leidet im Inflationschaos!
Österreich - Was tut sich im heimischen Tourismus? Trotz voller Nächte in den österreichischen Hotels zeigt sich die Branche angesichts der Inflation in einem angespannten Licht. Die aktuelle Nächtigungsstatistik aus dem Sommer 2025, die von der Statistik Austria veröffentlicht wurde, verrät, dass die Zahlen hoch im Kurs stehen. Doch wie sieht die Realität hinter den Kulissen aus?
Jan Kluge, Ökonom der Agenda Austria, weist darauf hin, dass die positiven Nächtigungszahlen nicht darüber hinwegtäuschen sollten, dass Gastronomie und Hotellerie alles andere als rosige Zeiten durchleben. Aufgrund der Preissteigerungen für Vorleistungen sind Preiserhöhungen in diesen Bereichen unumgänglich geworden. „Der Tourismus ist nicht der Verursacher der Inflation“, erklärt Kluge, „aber die Branche macht durch Zweitrundeneffekte die Kosten zu spüren“.
Preise und Wertschöpfung im Blick
Wie Kluge weiter betont, liegt die Bruttowertschöpfung in der Gastronomie und Hotellerie real 15% unter dem Niveau von vor zehn Jahren und sogar 26% unter den Werten von 2019. Obwohl nominal die Bruttowertschöpfung 56% über dem Jahr 2015 und 25% über dem Wert von vor sechs Jahren liegt, zeigt sich eine klare Diskrepanz zwischen den beeindruckenden Nächtigungszahlen und einer Wirtschaftsleistung, die hinter den Erwartungen zurückbleibt.
Auch andere Analysen, wie die des Wirtschaftsforschungsinstituts WIFO, zeigen ein ähnliches Bild: 2024 konnte eine mengenmäßige Zunahme der Nächtigungen um 2,1 Prozent und der Ankünfte um 3,3 Prozent verzeichnet werden. Preisbereinigt hingegen sank die reale Bruttowertschöpfung in den Bereichen Beherbergung und Gastronomie um 3,9 Prozent. Dies unterstreicht die Problematik, dass der Anstieg der Gästezahlen nicht die wirtschaftlichen Herausforderungen inne hat, mit denen die Branche zu kämpfen hat.
- Gästeankünfte 2024: +0,8 Prozent auf 17,8 Millionen (neuer Höchstwert)
- Nächtigungen: Rückgang auf 64,1 Millionen (bereinigt ein Zuwachs von 4,7 Prozent)
Der Präsident der Österreichischen Hotelvereinigung, Walter Veit, sieht die Zahlen als „klaren Handlungsauftrag“ für die Branche. Inmitten hoher Reiselust bleibt jedoch die Ausgabebereitschaft der Gäste zurückhaltend, was die wirtschaftliche Situation zusätzlich belastet.
Die Zukunft im Blick
Der Binnentourismus zeigt sich als stabile Säule und könnte der Schlüssel zur Erholung sein. Die Wintersaison 2024/25 bringt eine positive Einschätzung mit, trotz der Herausforderungen. Hohe Zahlen an Besuchern und Nächtigungen könnten auch in Zukunft wieder Licht ins Dunkel bringen. Dennoch bleibt die Frage, wie die Branche anhaltend mit den Preissteigerungen und der Inflation umgehen kann.
Zusammenfassend lässt sich festhalten, dass der heimische Tourismus im Jahr 2025 weiterhin vor großen Herausforderungen steht. Die Investitionen in Qualität und Service werden entscheidend sein, um der hohen Reiselust gerecht zu werden und gleichzeitig die Wirtschaftlichkeit der Betriebe zu sichern.
Weitere Informationen und Daten zu den Themen Tourismus und Freizeitwirtschaft finden sich in umfassenden Studien, die regelmäßig von der Wirtschaftskammer veröffentlicht werden. Wer tiefer in die Materie eintauchen will, schaut auf die Seite von wko.at.
Ein Blick in die Zukunft ist also sowohl wichtig als auch notwendig, um die attraktive Destination Österreich weiterhin am Puls der Zeit zu halten.
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| Ort | Österreich |
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