Rekord-Krankenstand im Gastgewerbe: Jeder Sechste kämpft mit Psyche!

Der Krankenstand im Hotel- und Gaststättengewerbe erreicht mit 6,14% Rekordwerte, beeinflusst durch psychische und körperliche Beschwerden.
Der Krankenstand im Hotel- und Gaststättengewerbe erreicht mit 6,14% Rekordwerte, beeinflusst durch psychische und körperliche Beschwerden. (Symbolbild/UH)

Rekord-Krankenstand im Gastgewerbe: Jeder Sechste kämpft mit Psyche!

Rheinland, Deutschland - Was läuft bloß im Hotel- und Gaststättengewerbe? Die Lage ist alles andere als rosig. Der Krankenstand hat im Jahr 2024 mit 6,14 Prozent einen alarmierenden Rekord erreicht, wie food-service.de berichtet. Täglich fallen mehr als sechs von hundert Beschäftigten wegen Erkrankungen aus. Die Analyse der AOK Rheinland/Hamburg zeigt, dass sich die Situation vor allem nach der Pandemie dramatisch verschlechtert hat. Während der Lockdowns 2020 und 2021 war der Krankenstand noch deutlich niedriger – bei 3,83 Prozent beziehungsweise 3,74 Prozent. Doch die Entwicklung der letzten Jahre ist besorgniserregend. Im Jahr 2019 lag der Krankenstand noch bei 4,36 Prozent; 2023 stieg er bereits auf 5,95 Prozent.

Die Gründe für diese besorgniserregenden Zahlen sind vielschichtig. Hauptursachen für die häufigsten Krankschreibungen sind psychische Probleme und Beschwerden des Muskel-Skelett-Systems. Beunruhigend ist, dass die Fallzahlen für Muskel-Skelett-Erkrankungen und psychische Erkrankungen seit 2019 um fast 50 Prozent angestiegen sind. Jeder sechste Beschäftigte im Bereich Hotels und Gastronomie hat mittlerweile eine psychische Erkrankung; 2019 war es noch jeder zehnte. Bei muskulären Beschwerden, die fast jeden zweiten Ausfall verursachen, sind häufig Rückenschmerzen oder Bandscheibenvorfälle betroffen.

Herausforderungen für die Branche

Die Situation wird zusätzlich durch steigende Preise und einen merklichen Rückgang der Gästezahlen verstärkt. Fachkräfte fehlen in der Branche, was die Belastung für die bestehenden Mitarbeiter noch zusätzlich erhöht. Laut aok.de stellt dies die Hoteliers und Gastronomen vor große Herausforderungen. Der Zeitdruck steigt, und die Anforderungen an die Arbeitsbedingungen sind enorm – körperliche Belastbarkeit und emotionale Resilienz sind unerlässlich, um in diesem Sektor erfolgreich zu sein.

Die Einflussfaktoren sind klar: Fachkräftemangel, steigender Zeitdruck und wachsende Mehrarbeit machen das Arbeiten in der Gastronomie noch herausfordernder. Diese Bedingungen schlagen sich nicht nur auf die Gesundheit, sondern auch auf die Zufriedenheit der Mitarbeiter nieder. Es wird spürbar, dass die Branche ein gutes Händchen für nachhaltige Lösungen benötigt, um gegen diese Negativentwicklung entgegenzuwirken und die Gesundheit der Beschäftigten in den Mittelpunkt zu stellen.

Ein Aufruf zur Veränderung

Die Erhebung von Daten der AOK zeigt nicht nur ein wachsendes Problem, sondern verdeutlicht auch, dass dringend gehandelt werden muss. Die Branche kann es sich künftig nicht leisten, den Zustand weiter zu ignorieren. Es ist an der Zeit, effektive Maßnahmen zu ergreifen, um die Arbeitsbedingungen zu verbessern und den Fokus allerdings auch auf die mentale Gesundheit der Mitarbeiter zu legen. Nur so kann es gelingen, die hervorragenden Leistungen der Branche langfristig zu sichern.

Aktuelle Informationen und Entwicklungen in diesem Bereich bleiben unter hotelvor9.de nicht aus. Hier erfahren Sie, wie die Branche in der Zukunft auf diese Herausforderungen reagieren will und welche Strategien bereits diskutiert werden.

Details
OrtRheinland, Deutschland
Quellen