Gastronomie in MV: Umsatzrückgang bringt Betriebe an die Grenze!

Die Lage im Gastgewerbe ist angespannt: Umsatzrückgänge und steigende Kosten belasten Hotels und Restaurants in Deutschland 2025.
Die Lage im Gastgewerbe ist angespannt: Umsatzrückgänge und steigende Kosten belasten Hotels und Restaurants in Deutschland 2025. (Symbolbild/UH)

Gastronomie in MV: Umsatzrückgang bringt Betriebe an die Grenze!

Mecklenburg-Vorpommern, Deutschland - Die Sommer-Hauptsaison 2023 bringt für die Hotel- und Gastronomiebetriebe in Mecklenburg-Vorpommern (MV) eine durchwachsene Bilanz. Lars Schwarz, Präsident des Deutschen Hotel- und Gaststättenverbandes MV, bemerkt, dass es an Begeisterung und Zufriedenheit in der Branche mangelt. Besonders alarmierend ist der Umsatzrückgang von 18 Prozent im ersten Halbjahr 2023 verglichen mit der Vor-Corona-Zeit 2019. Dies macht sich vor allem im Mittagsgeschäft bemerkbar, das in vielen Fällen dramatisch eingebrochen ist. Trotz des Anscheins, dass die Restaurants gut besucht sind, scheinen die Gäste kaum Zeit oder Lust für Vorspeisen und Nachspeisen zu haben – viele verzichten sogar auf zusätzliche Getränke und greifen lieber zu günstigem Wein aus dem Supermarkt.

Um in der aktuellen wirtschaftlichen Lage bestehen zu können, mussten zahlreiche Gastronomiebetriebe ihre Preise anheben. Ein weiterer Grund sind die steigenden Kosten, die durch die Rückkehr des Mehrwertsteuersatzes von 19 Prozent und den Mindestlohn von derzeit 12,82 Euro entstehen. Letzterer soll bis zum 1. Januar 2027 auf 14,60 Euro steigen. Ein Lichtblick könnte allerdings die Senkung des Mehrwertsteuersatzes auf Speisen in der Gastronomie von 19 auf 7 Prozent ab Januar 2024 sein, um eine Ungleichbehandlung im europäischen Wettbewerb zu umgehen.

Umsatzrückgänge in Deutschland

Die Situation ist nicht nur in Mecklenburg-Vorpommern angespannt. Im Mai 2025 verzeichnete das gesamte deutsche Gastgewerbe den größten Umsatzeinbruch seit Ende 2021, wie t-online.de berichtet. Der Rückgang betrug 2,2 Prozent im Vergleich zum Vormonat und inflationsbereinigt sogar 4,6 Prozent. Besonders betroffen waren Hotels und Beherbergungsunternehmen, die ein reales Minus von 7,0 Prozent hinnehmen mussten. Die Gastronomiebetriebe, inklusive Restaurants und Kneipen, erlitten einen Rückgang von 3,9 Prozent.

Der Hotel- und Gaststättenverband (Dehoga) sieht hierin ein schlechtes Vorzeichen für den privaten Konsum, während der Einzelhandel auch von schwachen Geschäften berichtet. Guido Zöllick, Präsident des Dehoga, warnt, dass die wirtschaftliche Belastungsgrenze für viele Betriebe erreicht ist. Die Branche schaut nun hoffnungsvoll auf mögliche politische Impulse, um die Lage zu verbessern. So wird im Koalitionsvertrag von Union und SPD eine Senkung der Umsatzsteuer für Speisen ab Januar 2026 festgelegt, die helfen könnte, die Situation zu stabilisieren.

Aussichten für die Zukunft

Die anstehenden Änderungen rund um den Mehrwertsteuersatz bieten einen funken Hoffnung für die Gastronomie. Dennoch bleibt eine Herausforderung: Die mit der Lohnerhöhung verbundenen steigenden Personalkosten werden die Branche weiterhin belasten. Laut spiegel.de rechnet man mit einem weiteren Anstieg des Mindestlohns, der im Jahr 2026 auf 13,90 Euro und ein Jahr später auf 14,60 Euro angehoben werden soll.

Die Gastronomie sitzt also in einem gewaltigen Dilemma. Eines ist sicher: Es braucht kreative Lösungen und ein gutes Händchen, damit die Branche diese herausfordernde Zeit übersteht. Das private Gastgewerbe bleibt optimistisch und hofft auf einen baldigen Aufschwung, während die Nachfrage und die Verbrauchertrends unter Beobachtung bleiben.

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OrtMecklenburg-Vorpommern, Deutschland
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