Kroatien in der Krise: Urlauber bleiben fern – Preise explodieren!

Kroatien in der Krise: Urlauber bleiben fern – Preise explodieren!
Kroatien - Kroatien, das beliebte Urlaubsziel für viele Deutsche, steht vor einer ernsthaften Herausforderung: Die Preise steigen und die Urlauberzahlen schwanken. Viele Einheimische können sich mittlerweile keinen Urlaub mehr im eigenen Land leisten, so die alarmierenden Berichte über die aktuelle Situation. Der ehemalige Wirtschaftsminister Ljubo Jurčić hat die Tourismuspolitik der letzten 30 Jahre scharf kritisiert und warnt, dass Kroatien seinen Tourismus „zerstört“ hat. Als einen der Hauptgründe führt er die Einführung des Euros im Januar 2023 an, die den Preisdruck verstärkt hat.
Wie die Merkur weiter berichtet, ist der Anteil der Hotels in Kroatien in den letzten zwei Jahrzehnten gesunken, während private Vermietungen zugenommen haben. Diese Entwicklung könnte langfristig die Qualität und Beständigkeit des Tourismussektors gefährden. Oktober, der als Monat für erhöhte Buchungszahlen gilt, niedrige Fluktuation bei deutschen Touristen und stagnierende Einnahmen aus Deutschland sind ebenfalls Alarmzeichen, die Jurčić aufzeigt.
Preisanstieg führt zu Problemen
Die Lage wird durch die steigenden Preise weiter verschärft. Laut der kroatischen Nationalbank sind die Preise in Kroatien in den letzten drei Jahren doppelt so stark gestiegen wie bei der Konkurrenz im Mittelmeerraum. Übertriebene Preiserhöhungen machen sich spürbar bemerkbar: Ein Kaffee kann nun bis zu 6 Euro kosten, der Preis für eine Taxifahrt hat sich von 60 Euro auf 120 Euro verdoppelt. Diese Preisschraube führt zu einem merklichen Rückgang der Besucherzahlen, da immer mehr potenzielle Gäste ausbleiben.
Wirtschaftsminister Ante Susnjar hat daher die Branche aufgefordert, die Preise zu überdenken, um weiteren Rückgängen entgegenzuwirken. Zudem berichten Touristen von teilweise günstigeren Dienstleistungen für Maniküren als in ihren Heimatländern, was die Preisunterschiede innerhalb Kroatiens unterstreicht. Die Kosmo berichtet, dass auch Bootstouristen in Split weniger Liegeplätze buchen und vermehrt selbst kochen. Diese Trends sorgen dafür, dass die Gastronomiebranche zunehmend unter Druck steht und viele Gastronomen die Preiserhöhungen mit gestiegenen Rohstoff- und Nebenkosten rechtfertigen.
Wirtschaftliche Folgen und Markttransparenz
Die Regierung ist sich der dramatischen Situation bewusst. Um mehr Transparenz zu schaffen, wurden im Mai 2025 neue Vorschriften eingeführt, die Einzelhändler dazu verpflichten, aktualisierte Preislisten täglich im Internet zu veröffentlichen. Diese Maßnahme soll das Vertrauen der Verbraucher zurückgewinnen und die Preissetzung fairer gestalten.
Auch die wirtschaftlichen Auswirkungen sind nicht zu unterschätzen. Laut dem kroatischen Statistikbüro stiegen die Konsumentenpreise im Juli um 4,1 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Die Diskrepanz zwischen dem Preisanstieg von 50% und der Kaufkraftsteigerung von lediglich 15% könnte sich zu einem weiteren Problem entwickeln. Tourismusexperte Mladen Vedris warnt folglich, dass diese Verschiebungen erhebliche negative Auswirkungen auf die Branche haben können.
Kroatien hat in den letzten Jahren stark auf den Tourismus gesetzt. Laut Daten der Länder Daten hatte der Tourismus vor der Coronakrise einen Anteil von 19,48% am Bruttonationalprodukt des Landes. Im Jahr 1995 lagen die Einnahmen bei 988 Millionen Euro, während sie 2022 auf über 10 Milliarden Euro anstiegen. Der durchschnittliche Aufenthalt und die Ausgaben von Touristen sind somit wichtige Indikatoren, die die Abhängigkeit des Landes vom Tourismussektor aufzeigen.
Für 2025 hofft die kroatische Tourismusbranche auf eine starke Herbst- und Nebensaison sowie die Schaffung neuer Angebote, um die Besucher zurückzugewinnen. Doch ob das in Anbetracht der steigenden Preise gelingt, bleibt abzuwarten.
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| Ort | Kroatien |
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