Türkei-Tourismus bricht ein: Preisexplosion und Verwirrung bei Reisenden!

Türkei-Tourismus bricht ein: Preisexplosion und Verwirrung bei Reisenden!
Bodrum, Türkei - Die türkische Tourismusbranche steht vor einer gemischten Saison: Nach dem Rekordjahr 2024, als 62,27 Millionen Touristen die Türkei besuchten, zeigen die aktuellen Zahlen für 2025 einen Rückgang der Buchungen. Besonders in Bodrum sind die Besucherzahlen im Juli um 5,02 Prozent gesunken. So berichtet der Soester Anzeiger, dass die Hotelvereinigung POYD und deren Vertreter Yiğit Girgin die Ursachen in geopolitischen Spannungen sowie den verstärkten Marketingaktionen konkurrierender Destinationen wie Ägypten sehen.
Trotz dieser Herausforderungen verzeichne die Branche eine geschäftige Saison, jedoch nicht im erhofften Ausmaß. Im ersten Halbjahr 2025 kamen 26,4 Millionen internationale Gäste, was einem Plus von 1 Prozent im Vergleich zum Vorjahr entspricht. Die Tourismuseinnahmen stiegen um 7,6 Prozent auf 22 Milliarden Euro. Diese positiven Signal kommen jedoch vor dem Hintergrund einer dramatisch angestiegenen Inflation: Hotel- und Restaurantpreise in der Türkei sind im Vergleich zum Vorjahr um 34,16 Prozent gestiegen.
Teuer wird zum Trend
Die steigenden Preise wirken sich spürbar auf die Buchungen aus Deutschland aus. Im Juni 2025 stiegen die Kosten für Hotels, Restaurants und ähnliche Dienstleistungen sogar um etwa 36 Prozent, was Reisebüros und Online-Portalen zufolge zu einem Rückgang der Buchungen um rund 10 Prozent für die türkische Riviera führte. Tagesschau hebt hervor, dass die hohe Inflation von aktuell 35 Prozent, die von Experten sogar als doppelt so hoch geschätzt wird, und die sinkende Kaufkraft der türkischen Lira, die im Vergleich zum Euro stark an Wert verloren hat, die Situation der Reisenden weiter erschweren.
Yiğit Girgin kritisiert zudem die undurchsichtige Rabattpolitik in der Branche, die teilweise dazu führt, dass Frühbucher mehr zahlen als Last-Minute-Reisende. Dies schafft Verwirrung und Unzufriedenheit bei den Gästen. In Bodrum steigen die Preise für Strandclubs erschreckend schnell – teilweise um bis zu 300 Prozent. Girgin fordert daher einen Wandel hin zu personalisierten Service und einem ausgewogenen Preis-Leistungs-Verhältnis.
Wachstum trotz Widrigkeiten
Die Türkei bleibt jedoch ein beliebtes Reiseziel, vor allem für Deutsche, die weiterhin zu den Hauptquellenländern für Touristen zählen. Laut Angaben von laenderdaten.info sind Städte wie Istanbul und Antalya nach wie vor die liebsten Anlaufstellen für internationale Reisende. Istanbul erreicht derzeit den 19. Platz der weltweit beliebtesten Städte, während Antalya den 63. Platz belegt.
Der Tourismus hat erhebliche Auswirkungen auf die gesamte Wirtschaft der Türkei, in der dieser Sektor bis zu 13 Prozent zur Wirtschaftsleistung beiträgt. Verschiedene Sektoren, von Gastronomie bis Transport, profitieren von den Touristenströmen und spiegeln sich in den Umsatzzahlen wider. Trotz der aktuellen Schwierigkeiten behalten die Branche und Experten das Ziel von 65 Millionen Touristen und einem Umsatz von 65 Milliarden Dollar für 2025 im Auge.
Abschließend bleibt die Situation ungewiss. Politische Unsicherheiten im Nahen Osten und die direkte Verbindung zur türkischen Wirtschaft könnten den Tourismus weiterhin beeinflussen. Während einige Hotels bereits durch das Ministerium geschlossen wurden, hofft Girgin, dass durch gezielte Maßnahmen und eine Stabilisierung der wirtschaftlichen Lage das Vertrauen der Gäste zurückgewonnen werden kann.
| Details | |
|---|---|
| Ort | Bodrum, Türkei |
| Quellen | |
